Neue Griffmuscheln für die historische Schiebetür

Renovierung Schiebtür und neue Griffmuscheln 68

Die Altbauwohnung wurde vor Einzug teilsaniert – sprich Bäder, Elektrik, Böden und Wänden wurden auf Vordermann gebracht. So blieben nach dem Einzug quasi noch Verschönerungsarbeiten übrig. (Hier könnt ihr übrigens die Sanierung der Türzargen oder auch das Make over einer Glastür nachlesen).

Zu einer dieser Verschönerungsmaßnahmen gehörte der Austausch der alten Griffmuscheln in der historischen Schiebetür zwischen Wohn- und Esszimmer. Hier war recht schnell klar, dass es kein simpler Austausch wird, sondern ein umfangreicheres DIY-Projekt anstand! Denn auf mindestens einer Türseite musste die Aussparung mit Spachtel, Kitt oder ähnlichem entsprechend aufgefüllt werden.

Und nach Demontage der alten Griffmuscheln stellte sich heraus, dass auf der anderen Seite die Aussparung etwas vergrößert werden musste.

Erfreulicherweise gab es zu den neuen Türklinken nämlich die passenden Griffmuscheln für die nun die Aussparungen in der Schiebetür passend gemacht werden mussten.

Das sieht doch schon mal ganz vielversprechend aus! An dieser Stelle musste „nur“ ein bisschen aufgefüllt werden. An den anderen Stellen war dafür allerdings mehr zu tun:

Die linke Aussparung war zu klein und musste entsprechend vergrößert werden. Die rechte Aussparung hingegen war mit ihrer Form deutlich zu groß.

Und diese Aussparung musste ein bisschen beigespachtelt werden. Voller Optimismus und Vorfreude auf das Ergebnis ging es dann los!

Meine Einkaufsliste

An Material und Werkzeugen habe ich für die folgendes verwendet:

  • 2-Komponenten-Kitt
  • Dremel mit Schleifaufsatz für Holz
  • Glättespachtel
  • Schmirgelpapier
  • Feinspachtel (Mein absoluter Favorit)
  • Lackierwalzen aus Schaumstoff
  • Anlauger zum Reinigen
  • Folie, Pappe o.ä. zwecks Abdeckung des Bodens

Vorbereitungen

Aber zunächst erstmal die „Baustelle“ vorbereiten:

  1. Boden abkleben
  2. Türschlosser demontieren
  3. Materialien bereitlegen

Anpassen der Griffmuschel-Aussparungen

Und dann konnte es losgehen! Dank des Dremels war es recht unkompliziert, die Aussparungen zu vergrößern.

Die einen waren zu groß, die anderen zu klein…

Zuerst habe ich die Umrisse der neuen Griffmuscheln angezeichnet und konnte so innerhalb weniger Minuten die erste Aussparung auf die richtige Größe bringen (Foto links). Auf dem rechten Foto seht ihr schon das Ergebnis des Dremel. Hier musste nämlich erstmal der untere Teil weggeschliffen werden, da sonst der Schlüssel nicht mehr ins Schlüsselloch gepasst hätte.

Wenn ihr Euch nun fragt, warum ich denn die Schlüsselvorrichtungen nicht für die Arbeiten entfernt habe… Das wollte ich durchaus machen, nur musste dann nach dem Lösen der Schrauben feststellen, dass die Vorrichtungen sich kein Stück bewegen und irgendwie wohl festgeklebt sind. Denn bei den weiteren Arbeiten stellte sich dann heraus, dass ich wohl nicht die erste bin, die hier mit Komponenten-Kitt arbeitet!

Aufbau der fehlenden Holzmasse mit 2-Komponenten-Holzkitt

Nach dem Dremeln ging es dann ans Spachteln und meinen ersten Erfahrungen mit 2-Komponenten-Holzkitt, die doch etwas kniffelig starteten. Ich habe einige Anläufe benötigt, um das richtige Mischungsverhältnis von Kitt und Kleber zu finden. Denn nur mit der richtigen Konsistenz ließ sich der Komponentenkitt gut senkrecht in den Aussparungen der Griffmuscheln auftragen.

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Genau wie beim Mischungsverhältnis, brauchte ich hier erstmal einige Anläufe, bis ich den Dreh heraus hatte, den Komponentenkitt so zu verspachteln, dass er auch an der richtigen Stelle haften blieb.

Zugegeben, es sieht etwas wild aus…

Am Anfang lief die Masse runter, im nächsten Versuch war sie nach dem Hinzufügen des Klebers zu zäh und bröckelte. Und wie unschwer zu erkennen ist, lief das Glattstreichen auch nicht ganz reibungslos 😉 Die Schwerkraft hat mich auf eine Geduldsprobe gestellt, da ich – um das Runterlaufen zu verhindern – immer nur kleine Mengen auftragen und durchtrocknen lassen musste, bevor ich die nächste Schicht auftragen konnte.

Und zwischendurch immer mal wieder testen, wie die Griffmuscheln sitzen und wo ich noch Spachtelmasse auftragen muss.

Wie heißt es doch so schön… „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ und nach rund zwei Tagen war es dann soweit: Die Griffmuscheln passten in alle vier Aussparungen – ok fast 😉 Das Nacharbeiten, damit sie auf gleicher Höhe sind, konnte mich aber nun auch nicht mehr aus der Ruhe bringen.

Hier ging es nun daran, weitere dünne Schichten Komponenten-Kitt aufzutragen, damit letztendlich die Griffmuscheln auf gleicher Höhe befestigt werden konnten.

Dafür habe ich nach der Trocknung immer wieder die Griffmuscheln angehalten und bei Bedarf die Aussparungen von Hand mit feinem Schleifpapier zurecht geschliffen. Auch die Oberfläche der Schiebetür um die Griffmuschel herum habe ich so geglättet und für den finalen Anstrich vorbereitet.

Während der Trocknungszeit – Lackierung der Schiene in der Schiebetür

Und wenn ihr euch fragt, ob die Iris die Trocknungszeiten des Komponenten-Holzkitts sinnvoll genutzt hat: Ja, hat sie! Die obere braune Schiene der tollen Schiebetür war mir schon beim Einzug ein Dorn im Auge. Also ging es in den Trocknungsphasen hoch auf die Leiter.

Zunächst habe ich die Schiene mit Anlauger gereinigt. Und das war auch bitter nötig! Ich vermute, dass es sich hier – wie bei den Fensterrahmen und -griffen – wohl auch um Nikotin gehandelt hat.

Nach einigem Wischen kam dann der alte cremefarbene Lack zum Vorschein und das Neulackieren konnte endlich losgehen!

Was für ein Unterschied!

Zurück zu den Griffmuscheln!

Anbringung der Griffmuscheln

Gut zwei Tage später war es soweit! Die Aussparungen hatten die richtige Form, der 2-Komponenten-Holzkitt war durchgetrocknet und lackiert – die Griffmuscheln konnten angebracht werden.

Dazu habe ich die jeweils vier Schraublöcher je Griffmuschel angezeichnet und vorsichtig die Schrauben vorgeschraubt. Erfreulicherweise hat dies gut geklappt und auch mit Griffmuschel konnten die Schrauben dann gut eingedreht werden.

Hier seht ihr das Ergebnis auf Wohnzimmer-Seite:

Und einmal das Ergebnis auf Esszimmerseite!

Was für ein Vergleich zu vorher!

Weitere Do it Yourself Projekte in der Altbauwohnung findet ihr hier:

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