Ein romantisches Wochenende in Utrecht: Absolut fabelhaft zwischen Grachten, Geschichte, und Genuss

Städtetrip Utrecht Bootstour auf den Grachten 1

Die Niederlande sind ein Klassiker für ein verlängertes Wochenende. Die Wahl vieler fällt dann auf die niederländische Hauptstadt. Ich finde jedoch: Amsterdam kennt man – Utrecht entdeckt man. Wer genauer hinschaut, entdeckt eine Stadt, die genauso viel Charme bietet, dabei aber deutlich entspannter wirkt. Eine kompakte Altstadt, historische Grachten, der imposante Domturm und eine lebendige Cafészene machen Utrecht zum idealen Ziel für Spaziergänge, kulturelle Entdeckungen und kulinarische Highlights.

Ein Wochenende in Utrecht ist übrigens auch eine perfekte Geschenkidee. Frühzeitig die ICE-Tickets und das Hotel buchen und gegebenenfalls Eintrittskarten für Highlights reservieren, dann wird das Wochenende rundum stressfrei und unvergesslich.

Damit ihr Euer Wochenende in Utrecht bestens planen könnt, habe ich meine persönlichen Highlights und Tipps zusammengestellt. Wer Lust hat, kann direkt zu den einzelnen Abschnitten springen und sich Inspiration holen:

Anreise und Unterkunft – Start in ein perfektes Wochenende

Von Köln nach Utrecht sind es mit dem ICE gerade einmal rund drei Stunden – schnell, bequem und ohne Umsteigen. So rollen wir an einem Freitag um die Mittagszeit entspannt in den Utrechter Hauptbahnhof „Utrecht Centraal“ ein. Der größte Bahnhof der Niederlande ist nach dem Umbau ein Stück moderne Architektur geworden: Glas, klare Linien und eine offene Halle mit direkter Anbindung an die Innenstadt über das Einkaufszentrum „Hoog Catharijne“.

Vom Bahnhof ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Hotel, vorbei an Grachten und historischen Häusern, die neugierig auf die kommenden Erkundungen machen. So beginnt das Wochenende entspannt mitten im Stadtleben von Utrecht – perfekt, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu gewinnen. Utrecht lässt sich am besten zu Fuß entdecken, denn die Altstadt ist überschaubar und charmant zugleich. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann dann das Umland wunderbar per „Fiets“ erkunden und so die niederländische Landschaft in aller Ruhe erleben.

Das Moxy Utrecht ist ein stylisches Boutique-Hotel mit urbanem Design und einem lebendigen Lobbybereich, der eher wie ein Wohnzimmer wirkt. Die Lage ist ideal: zentral am Rand der Altstadt, aber nicht mitten im Trubel. Von hier aus lässt sich Utrecht entspannt zu Fuß erkunden.

Die Zimmer sind kompakt, modern eingerichtet und bieten durch große Fenster einen schönen Blick auf auf die Gracht 🙂

Frühstück ist optional und kann flexibel vor Ort für 18  Euro pro Person hinzugebucht werden. Besonders angenehm: Auch Gäste ohne Frühstücksbuchung können sich bis 12 Uhr kostenlos Tee und Kaffee am Buffet holen – ideal für den ersten Kaffee im Bett mit Blick auf die Gracht.

Auf dem kurzen Weg vom Bahnhof zum Moxy wird sofort klar, was Utrecht so besonders macht: historische Grachten mit ihren typischen Werftkellern, alte Backsteinhäuser, der imposante Domturm, charmante Cafés und die fahrradfreundliche Infrastruktur prägen das Stadtbild. Im Vergleich zu Amsterdam finden wir Utrecht schon jetzt charmanter, ruhiger und dennoch lebendig.

Kaum angekommen, lohnt sich eine Bootstour durch die Grachten, die Utrecht aus einer ganz neuen Perspektive zeigen – ein idealer Start, um die Stadt entspannt vom Wasser aus zu entdecken.

Utrecht vom Wasser aus erleben – Eine Bootstour durch die Grachten

Die historischen Wasserwege prägen das Stadtbild und lassen sich am besten vom Boot aus entdecken. Eine Grachtenfahrt gehört in Utrecht einfach dazu – Entlang der Oudegracht gibt es zahlreiche Anbieter, die unterschiedlich lange Touren anbieten, von 45 Minuten bis zu zweistündigen Fahrten.

Wir hatten kurzfristig bei Varen in Utrecht Tickets für eine zweistündige Tour gebucht. Die Fahrt führt vorbei an historischen Werftkellern, alten Lagerhäusern und malerischen Brücken. Der Kapitän erzählt spannende Geschichten über die Geschichte der Stadt, die Architektur entlang der Grachten und das Leben an den Wasserwegen.

Auf dem Wasser lässt sich die entspannte Atmosphäre Utrechts besonders gut genießen: Spiegelungen der Häuser im Wasser und das Plätschern der Gracht sorgen für eine ruhige, fast magische Stimmung.

Und natürlich hat man auch auf der Gracht einen fabelhaften Blick auf De Domtoren.

So eine Grachtenfahrt ist ein perfekter Auftakt für den ersten Tag: Sightseeing, Entspannung und Romantik in einem – Meine absolute Empfehlung für Euren Utrecht-Besuch.

Utrecht zu Fuß entdecken – Stadtspaziergänge voller Charme

Utrecht zeigt sich auf jedem Spaziergang von einer neuen Seite: Ob ein gemütlicher Bummel durch die Altstadt, ein Rundgang entlang des Singels oder ein Ausflug ins lebendige Viertel Lombok – überall warten charmante Gassen, historische Gebäude und kleine Highlights, die den Spaziergang zu einem besonderen Erlebnis machen.

Ein Bummel durch die Altstadt

Schon der Weg vom Moxy Hotel hinein in die Altstadt vermittelt sofort das besondere Flair der Stadt. Unter dem Bahnhof Vaartsche Rijn hindurch gelangt man direkt an die Vaartsche Rijn-Gracht, wo Hausboote im Wasser liegen und Fietsers entspannt vorbeiziehen.

Von dort führt der Spaziergang über die Oosterkade und die Ledig Erf-Brücke in das Herz der Altstadt. Im Zickzack schlendert man durch die Twijnstraat, die älteste Einkaufsstraße Utrechts, vorbei an Boutiquen und bezaubernden Cafés. Immer wieder blitzt zwischen den Dächern der Domturm hervor, der die Orientierung bietet, bis man schließlich auf dem Domplein ankommt.

Kopfsteinpflaster, kleine Boutiquen und gemütliche Cafés – hier lässt sich das urbane Leben Utrechts entspannt erleben.

Nach dem Bummel durch die verwinkelten Gassen und entlang der charmanten Altstadt-Grachten lohnt es sich, die Stadt einmal in größerem Bogen zu erkunden: Ein Spaziergang entlang des Singels, des grünen Rings um die Altstadt, zeigt Utrecht von einer anderen, entspannten Perspektive und eröffnet neue Eindrücke von Grachten, historischen Häusern und versteckten Ecken.

Einmal um die Altstadt herum – Spaziergang Utrechtse Singel

Wer die Altstadt kennt, kann nun den Singel-Rundweg entdecken und die Stadt einmal ganz entspannt umrunden: Der sogenannte Singel ist der vollständig erhaltene Wassergraben, der die Altstadt von Utrecht ringförmig umgibt.

Der Singel wurde ursprünglich im Mittelalter als Teil der Stadtbefestigung angelegt, um Utrecht vor Angriffen zu schützen. Entlang des Singels standen früher Mauern, Wachtürme und Stadttore – einige davon, wie die Tolsteegpoort, sind heute noch sichtbar oder wurden rekonstruiert.

Im 19. Jahrhundert wurden Teile des Singels zugeschüttet und in einen Stadtpark umgewandelt. Erst in den letzten Jahren wurde ein großes Stadtprojekt umgesetzt, um den historischen Wasserlauf wieder vollständig herzustellen. Seit 2020 ist der Singel wieder rundum befahr- und begehbar – ein einmaliges Beispiel für die Rückgewinnung historischen Stadtbilds.

Der Singel als Rundweg ist in beide Richtungen begehbar. So bietet sich eine flexible Routenwahl an. Und unterwegs könnt ihr quasi immer einen Abstecher in die Altstadt machen und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten ansteuern.

Wir sind an der Tolsteegpoort, einem der historischen Stadttore von Utrecht, gestartet und „rechts herum“ gelaufen.

Die folgenden Fotos geben einen Eindruck der vielfältigen Perspektiven entlang dieser Route.

Unterwegs boten zahlreiche Infotafeln spannende Einblicke in die Geschichte des Singels und seine jüngste Wiederherstellung, sodass der Rundgang sowohl landschaftlich als auch kulturhistorisch abwechslungsreich blieb.

Rund 6 Kilometer führt dieser idyllische Weg entlang der Gracht einmal um die Altstadt herum – vorbei an Grünflächen, alten Mauern und modernen Abschnitten, die sich harmonisch in die historische Umgebung einfügen.

Der Spaziergang führt auch an der Visdeurbel vorbei. Die Fisch-Klingel ist eine originelle und zugleich sinnvolle Initiative in Utrecht: Über eine Unterwasserkamera an der Weerdsluis-Schleuse kann man live beobachten, ob sich Fische im Kanal befinden. Wenn man eine oder mehrere Fische sieht, kann man eine virtuelle „Tür-Klingel“ drücken — das Signal erreicht den Schleusenwärter, und bei Bedarf wird die Schleuse geöffnet, damit die Fische weiterziehen können. Die Idee dahinter: Jedes Frühjahr wandern viele Fische durch die Grachten und Wasserwege der Stadt, um zu laichen. Ohne Hilfe bleiben sie oft vor geschlossenen Schleusen stecken.

Der Spaziergang einmal den Singel entlang bietet einen abwechslungsreichen Blick auf die Altstadt – vom Wasser, durch Parks und entlang historischer Bauwerke. Die informativen Tafeln am Wegesrand vertiefen das Erlebnis und machen die Runde zu einem zugleich entspannten und lehrreichen Spaziergang.

Spaziergang durch Lombok – von Windmühle zu historischem Landhaus

Ein Spaziergang durch den lebendigen Stadtteil Lombok bietet eine perfekte Mischung aus Geschichte, Architektur und urbanem Flair.

Vom Zentrum geht es quasi auf die andere Seite des Hauptbahnhofs – hinein in den lebendigen Stadtteil Lombok, geprägt von urbaner Vielfalt und Nachbarschaftsatmosphäre.

Dort, an der Wasserstraße Leidsche Vaart, liegt Molen de Ster: Eine historische Holzsägemühle aus dem Jahr 1739, die heute als lebendiges Industriekultur‑Monument dient.

An ausgewählten Samstagen öffnen sich zwischen 13:00 und 16:00 Uhr die Türen: Dann finden Führungen statt, mit alten Holzsägewerken, Erläuterungen zur Geschichte der Mühle und – wenn der Wind stimmt – sogar traditionellen Säge‑Demonstrationen. Im dazugehörigen Molencafé kann man bei Kaffee, Brunch oder einem leichten Mittagessen auf der Terrasse am Wasser pausieren – eine ideale Mischung aus Geschichte, Ruhe und Stadtflair.

Die Anlage ist weit mehr als nur eine Mühle: Hinter dem alten Bau erstreckt sich ein großzügiger Mühlenhof mit altem Gemäuer, Wasser, Grünflächen und sogar einem kleinen Spielplatz sowie Tieren – perfekt für eine entspannte Pause mitten in der Stadt.

Vom Molen de Ster aus führt der Spaziergang weiter in den angrenzenden Park Oog in Al. Über ruhige Wege und entlang kleiner Wasserläufe gelangt man in die grüne Oase, die mitten in der Stadt Ruhe und Natur vereint.

Mitten im Park am Wasser gelegen, lädt das Landhuis in de Stad liegt idyllisch am Wasser im Park und lädt dazu ein, eine Pause einzulegen: Ob für Kaffee und selbstgebackenen Kuchen, ein entspanntes Mittagessen oder ein Abendessen mit regionalen, saisonalen Zutaten — das Restaurant verbindet Natur, Ruhe und guten Geschmack.

Ob ein gemütlicher Bummel durch die Altstadt, ein Rundgang entlang des Singels oder ein Ausflug ins lebendige Lombok – jeder Spaziergang bietet neue Eindrücke und kleine Highlights. Neben den Fußtouren und einer Grachtenfahrt lässt sich die Geschichte Utrechts auf besonders spektakuläre Weise erkunden, etwa mit Blick vom Domturm, bei DOMunder unter der Erde oder direkt im Inneren des gotischen Bauwerks.

Ein Tag, drei Perspektiven: Auf den Dom, unter den Dom und in den Dom

Neben den Spaziergängen durch Altstadt, Singel und Lombok sowie einer entspannten Grachtenfahrt lässt sich Utrechts Geschichte auf besonders spektakuläre Weise entdecken. Drei unterschiedliche Perspektiven eröffnen Einblicke in das kulturelle Herz der Stadt: der Aufstieg auf den Domturm, eine Zeitreise unter der Erde bei DOMunder und die gotische Pracht im Inneren des Doms. Jede Option ist ein Highlight für sich und zeigt Utrecht aus einem neuen Blickwinkel.

Auf dem Weg vom Hotel zum Domplein lässt sich die nächste Entdeckungstour starten. Vom Moxy Hotel geht es geradeaus unter der S-Bahnstation „Vaarte Rijn“ hindurch und entlang einer malerischen Gracht zur Tolsteegbrug, dort rechts auf den Singel, den grünen Gürtel der Altstadt. Ein perfekter Moment, um kurz innezuhalten und die Morgensonne auf dem Wasser zu genießen. Weiter entlang des Singel trifft moderne Architektur auf historische Backsteinfassaden. An der Abstederbrug links auf die Nieuwegracht – gesäumt von alten Linden und kleinen Werfhäusern – liegt bei Hausnummer 125 die Bakkerij Moolenbeek, ideal für einen kurzen Frühstücks-Stopp. Seit 1873 verwöhnt die Bäckerei mit frischem Brot und Teilchen. Die große Auswahl an belegten Brötchen und Baguette findet ihr übrigens auch hier schon online. Vor der Bäckerei lädt eine Bank mit Blick auf die Gracht zum kurzen Frühstück oder Kaffee zwischendurch ein – ideal, um die morgendliche Atmosphäre der Stadt aufzusaugen, bevor es weiter zum Dom und den kulturellen Highlights geht.

Nun kann die kulturelle Entdeckungstour durch Utrechts Geschichte starten!

Aufstieg auf den Domturm – Stufe für Stufe zum beeindruckenden Panoramablick

Wer Utrecht besucht, kommt am Dom kaum vorbei – und doch lohnt es sich, ihn nicht nur von außen zu bestaunen. An einem einzigen Tag lässt sich der Dom nämlich in drei völlig unterschiedlichen Dimensionen erleben: oben, unten und mittendrin.

Der Domturm ist mit 112,32 Metern der höchste Kirchturm der Niederlande. 465 Stufen führen hinauf zum höchsten Punkt Utrechts, von wo man einen beeindruckenden Panoramablick über die Dächer, Grachten und bei gutem Wetter bis nach Amsterdam und Rotterdam hat.

Tickets für die Dombesteigung können online oder in der Touristeninformation „Winkel van Utrecht“ auf dem Domplein gekauft werden. Hier ist auch der Treffpunkt für die Tour. Im Wartebereich könnt ihr Euch schon über die Geschichte des Doms informieren, bevor der Guide einen einsammelt und man gemeinsam zum Eingang des Domturms auf dem Domplein rübergeht.

Die Dombesteigung gliedert sich in mehrere Abschnitte:

Eingangsbereich und Turmhalle – Hier gibt es eine Einführung zur Geschichte des Domturms, Sicherheitsanweisungen und kurze Info zu den historischen Bauwerken.

Über eine Wendeltreppe, die mit 465 Stufen spiralförmig durch das Innere des Turms, vorbei an historischen Glocken und alten Steinmauern führt, erklimmen wir nach und nach die einzelnen Stationen.

Turmwächterkammer
Etwa auf halber Höhe befindet sich die frühere Wohnung des Turmwächters. Hier lebte über Jahrhunderte hinweg der Wächter, der Tag und Nacht die Stadt im Blick hatte. Seine Aufgaben: bei Feuer oder Angriffen Alarm schlagen, die Glocken koordinieren und den Turm sichern. Der Guide erzählt hier Anekdoten aus dem Alltag des Wächterlebens – von den eisigen Wintern bis zu den langen Nächten über der Stadt. Heute kann man noch gut die massiven Mauern und die engen Treppenaufgänge erkennen, die den Turm wie ein Labyrinth wirken lassen.

Glockenstube – Hier befinden sich die 14 Glocken des Turms. Jede Glocke hat ihre eigene Geschichte und die Dimensionen aus nächster Nähe sind absolut beeindruckend.

Wir nähern uns so langsam dem Ziel und mit jeder Stufe wird die Aussicht spektakulärer.

Aussichtsplattform – Endlich ganz oben angekommen, auf 112,32 Metern, mit freiem Blick über Utrecht. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis nach Amsterdam und Rotterdam. Ein unvergesslicher Panoramablick über Dächer, Grachten und Kirchen der Stadt.

Die gesamte Tour dauert eine gute Stunde. Der Tourguide vermittelt sowohl historische Hintergründe als auch interessante Anekdoten zum Bau des Turms sowie seiner Bedeutung für die Stadt und gab auch ausreichend Zeit für Fragen und Fotos 🙂 Und dann hieß es 465 Stufen runter, denn das nächste Abenteuer wartet schon!

DOMunder – Unterirdische Zeitreise durch die Geschichte Utrechts

Vom römischen Militärlager über mittelalterliche Strukturen bis zu den Trümmern des Domsturms im Jahr 1674 bietet die Führung eine einzigartige Zeitreise unter dem Domplatz.

Gestartet wird allerdings erstmal ein paar Meter neben Touristeninformation „Winkel van Utrecht“ im Gebäude der Utrechtse Muziekschool. In den historischen mittelalterlichen Kellergewölben unter dem Domplein bekommt ihr eine erste kurze Einführung in die Geschichte des Platzes und wie sich das Stadtbild über die Jahrhunderte veränderte.

Und dann geht es die unübersehbare Treppe mitten auf dem Domplein hinunter.

Mit interaktiven Taschenlampen und Kopfhörer ausgestattet können wir dann Überreste von fast 2.000 Jahren Stadtgeschichte erkunden. Spuren der römischen Vergangenheit (zu Zeiten, als Utrecht römisches Kastell war), mittelalterliche Schichten und auch Hinweise auf die dramatische Geschichte – etwa auf den Sturm von 1674, der das Kirchenschiff zerstörte und damit die heutige Form mitbegründen hat.

In der Ausgrabung sind Dioden versteckt. Sobald du diese mit deiner Taschenlampe aktivierst, erfährst du spannende Details über die Geschichte Utrechts – von römischen Siedlungen über mittelalterliche Bauwerke bis hin zu den Geheimnissen unter dem Domplatz. Zwischendrin ertönte ein Signal, und wir wurden zu einer Videoprojektion geführt, die den Sturm von 1674 und die Zerstörung des Kirchenschiffs eindrucksvoll nachstellte. Alte Mauern, Fundamente und Relikte wurden lebendig, die Vergangenheit greifbar.

DOMunder ist ein echtes Highlight für alle, die Geschichte hautnah erleben wollen. Unter dem Domplatz wird Utrecht lebendig: Alte Mauern, Fundamente und römische Relikte erzählen Geschichten, die man sonst nur in Büchern findet. Das Aktivieren der Dioden mit der Taschenlampe macht die Vergangenheit greifbar und interaktiv – ein spannendes Abenteuer für Groß und Klein, das einem die Dimensionen der Stadtgeschichte eindrucksvoll vor Augen führt.

Im Herzen des Doms – gotische Pracht erleben

Nachdem wir die Geschichte Utrechts unter unseren Füßen entdeckt hatten, ging es zurück ans Tageslicht – hinein in den Dom selbst. Schon beim Betreten beeindruckten die hohen Gewölbe, die filigranen Säulen und das ruhige, ehrwürdige Licht der Glasfenster. Der Chor strahlt eine besondere Erhabenheit aus, während das Querschiff die Dimensionen der einst mächtigen Kirche erahnen lässt.

Die heutige Domkerk wurde ab 1254 gebaut — als Neubau einer alten romanischen Vorgängerkirche — und gilt als klassisches Beispiel gotischer Architektur in den Niederlanden. Ziel war, einer bedeutenden Kathedrale im Bistum Utrecht ein würdiges neues Zuhause zu geben. Der Bau zog sich über Jahrhunderte — der Westturm (heutiger Domtoren) wurde zwischen 1321 und 1382 fertiggestellt.

Zwischen 1566 und 1580 erlebte Utrecht — wie viele Teile der Niederlande — eine Welle der Bilderstürmerei (Beeldenstorm): Religiöse Kunst, Skulpturen und Bildwerke in Kirchen wurden zerstört oder entstellt. Auch in der Domkerk: Viele Skulpturen verloren ihre Gesichter, darunter als besonders eindrucksvolles Beispiel das spätmittelalterliche Altargestühl Anna te drieën.

Von der ehrwürdigen Stille der Kirche gelangt man neben dem Dom noch in einen ruhigen, grünen Klostergarten – dem Pandhof. Hier ist kann man einen Moment der Ruhe mitten in Utrecht genießen.

Zwischen Kräuterbeeten, Efeu und alten Steinskulpturen entsteht in dem Kreuzgang eine fast zeitlose Atmosphäre – ein ruhiger Ort, der den historischen Charakter des Domensembles spürbar macht.

Der Dom von Utrecht vereint Geschichte, Architektur und Ruhe auf einzigartige Weise. Vom Untergrund über die gotische Kirche bis zum Turm und den angrenzenden Gärten vermittelt er ein eindrucksvolles Bild der Stadtgeschichte. Ein Besuch eröffnet Einblicke in vergangene Jahrhunderte und lädt gleichzeitig zum Staunen und Innehalten ein.

Nach Kultur und Geschichte ist es nun an der Zeit, die kulinarische Seite Utrechts zu entdecken – von kleinen Imbissbuden bis zur Sterneküche.

Utrecht kulinarisch – Pommes, Poffertjes & Perfektion

Utrecht bietet eine abwechslungsreiche kulinarische Szene, die von spontanen Snacks bis zu exklusiven Fine-Dining-Erlebnissen reicht. Zwischen mittelalterlichen Gassen, sonnigen Grachten und modernen Vierteln wartet eine kulinarische Vielfalt, die vom schnellen Snack auf die Hand bis zum Fine Dining im historischen Wasserturm reicht. Lokale Klassiker wie knusprige Friet und fluffige Poffertjes gehören genauso dazu wie überraschend kreative Küche, die zeigt, dass Utrecht mehr kann als „typisch holländisch“. Ein perfektes Wochenende also für alle, die genauso gern genießen wie entdecken.

Wer in der Innenstadt von Utrecht unterwegs ist, sollte unbedingt einen Stopp bei Van Schaik einlegen. Die kleinen, fluffigen Poffertjes sind hier besonders beliebt – frisch gebacken, goldbraun und mit Puderzucker bestreut ein echter Genuss. Neben den klassischen Mini-Pfannkuchen gibt es natürlich auch frisch zubereitete Stroopwaffels. Ideal um mit einem süßen Snack eine kurze Pause mitten in der Stadt einzulegen und das Treiben rund um Vredenburg zu beobachten.

Lust auf etwas Herzhaftes? Ein Klassiker eines Besuchs in den Niederlanden: Kibbelinge. Und dafür kann ich euch in der Twijnstraat 24 das Visjes empfehlen. Hier bekommt man nicht nur an der Snacktheke leckere Broodjes oder andere frittierte Köstlichkeiten zubereitet, für zu Hause gibt es eine tolle Auswahl an täglich frisch angelieferten Fisch.

Durch die Stadt tingeln macht hungrig und in den Niederlanden bedeutet das für mich immer: Zeit für Patat met Frinkandel! Hier kann ich Euch zentral gelegen einen Stopp im Frietwinkel in der Vinkenburgstraat empfehlen. Säckeweise Kartoffel lassen bereits erahnen, dass es hier hausgemachte Pommes gibt. Und die waren wirklich extrem lecker – so lecker, das ich doch glatt vergessen habe, Fotos zu machen.

Auf einem Spaziergang durch das lebendige Viertel Lombok sind wir auf eine weitere kulinarische Empfehlung gestoßen: das gemütliche Soek Thai.

Lust auf Fine Dining mit 360°-Panorama über die Stadt? Da empfehle ich Euch das Restaurant De Watertoren – es steht für kreative, lokale Küche in stilvoller Atmosphäre und ist ein fabelhafter Abschluss eines perfekten Tages.

Die Reservierung klappt online schnell und unkompliziert – entweder für den 9. Stock (direkt an der offenen Küche) oder den 10. Stock (Glaspavillon mit Panorama-Ausblick). Bei gutem Wetter kann man auch auf der 10. Etage auch draußen sitzen und diesen grandiosen Ausblick auf Utrecht genießen.

Gefolgt von einem wunderschönen Sonnenuntergang zum Aperitif 🙂

Das Restaurant kocht möglichst mit regionalen und biologischen Zutaten. Zur Auswahl stehen 4- bis 6-Gänge-Watertoren-Menüs, die pro Tisch bestellt werden können oderköstliche Gerichte à la Carte.

Was da für Köstlichkeiten auf dem Teller sind, ich kann es nicht mehr sagen 😉 Ich war ehrlich gesagt viel zu beschäftigt damit, jeden Bissen zu genießen. Das Menü im De Watertoren wechselt regelmäßig, daher lasse ich an dieser Stelle einfach die Bilder sprechen.

Das Watertoren-Team serviert kreative, saisonale Gerichte, die nicht nur fantastisch schmecken, sondern auch aussehen wie kleine Kunstwerke. Und glaubt mir: Es hat so gut geschmeckt, wie es aussieht.

Die Kombination aus atemberaubender Aussicht, kreativ komponierten Gerichten, perfekt abgestimmter Weinbegleitung und einem aufmerksamen, unaufdringlichen Service macht diesen Ort zu etwas ganz Besonderem. Jeder Gang war ein kleines Erlebnis, jedes Glas ein Treffer – und der Blick über die hell erleuchtete Stadt tat sein Übriges. Ein Abend voller Genussmomente, der lange in Erinnerung bleibt.

Mein Fazit zu Utrecht: Entspannt, charmant & absolut fabelhaft

Utrecht hat sich an diesem verlängerten Wochenende als perfekte Mischung aus Geschichte, Genuss und entspanntem Entdecken gezeigt. Die Stadt ist kompakt genug, um alles bequem zu Fuß zu erreichen, und gleichzeitig vielseitig genug, um jeden Tag neue Highlights zu bieten – von Grachten und Giebeln über Domturm und DOMunder bis hin zu kulinarischen Überraschungen. Zwischen historischem Erbe, lebendiger Kultur und entspannter Lebensart eignet sie sich perfekt für ein verlängertes Wochenende.

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